In meinem letzten Beitrag habe ich die These erläutert, dass die steigenden Preise für spanisches Olivenöl weniger auf "den Klimawandel", sondern vielmehr auf eine strategische Entscheidung des spanischen Königreichs zurückzuführen sind. Neue Daten aus verschiedenen Quellen bestätigen diese These und bieten weitere Einblicke in die aktuelle Situation. Diese Einblicke möchte ich nachfolgend mit Ihnen teilen.
Bedeutende Exportsteigerungen
Die Exportdaten für spanisches Olivenöl zeigen einen signifikanten Anstieg, der die Stärke und Attraktivität des Produkts auf dem internationalen Markt unterstreicht. Im Zeitraum Januar bis Mai 2024 stiegen die Exporte um 20,1% im Vergleich zum Vorjahr und erreichten insgesamt 334.660 Tonnen.[1] Besonders bemerkenswert sind die Zuwächse in den wichtigsten Exportmärkten:
Exporte nach Italien: von 3.508.708 kg im Jahr 2023 auf 8.963.238 kg im Jahr 2024.
Exporte in die USA: von 4.322.208 kg im Jahr 2022 auf 5.840.993 kg im Jahr 2024
Historische Preise und finanzielle Volumenabschätzung
Um die zusätzlichen Erlöse abzuschätzen, können wir die Exportmengen mit den historischen Preisen für spanisches Olivenöl in Beziehung setzen. Laut dem International Olive Council (IOC) betrug der Produzentenpreis für natives Olivenöl extra (EVOO) in Spanien im Zeitraum Januar bis April 2024 im Durchschnitt etwa 7,10 Euro pro Kilogramm.
Durch diese Annahme lässt sich das ungefähre finanzielle Volumen der Exporte wie folgt ableiten:
Exporte nach Italien: 8.963.238 kg x 7,10 Euro/kg = 63.634.990,80 Euro
Exporte in die USA: 5.840.993 kg x 7,10 Euro/kg = 41.474.054,30 Euro
Zum Vergleich können wir die Exportmengen aus dem Vorjahreszeitraum (Januar bis April 2023) und die damaligen historischen Preise heranziehen, die im Durchschnitt bei etwa 5,21 Euro pro Kilogramm lagen:
Exporte nach Italien: 3.508.708 kg x 5,21 Euro/kg = 18.273.344,68 Euro
Exporte in die USA: 4.322.208 kg x 5,21 Euro/kg = 22.514.280,68 Euro
Diese Berechnungen zeigen, dass die zusätzlichen Erlöse aus den Exporten im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 erheblich gestiegen sind, was den spanischen Olivenölsektor trotz mengenmässig vergleichsweise geringer Ernte stärkt.
Politische Strategie und ihre Auswirkungen
Die kürzlich getroffene Entscheidung der spanischen Regierung, die Mehrwertsteuer auf Olivenöl per 1. Juli 2024 zu streichen, ist zudem als weitere politische Unterstützung für den Sektor zu betrachten. Damit will man den inländischen Konsum stabilisieren, der zuletzt deutlich rückläufig war. Trotz dieses Rückgangs im Inland scheint die mittel- bis langfristige Strategie der Spanier dank den Exportmärkten aufzugehen.
Fazit
Die Daten belegen, dass die Preiserhöhungen bei spanischem Olivenöl nicht in erster Linie eine Reaktion auf klimatische Bedingungen sind, sondern Teil einer durchdachten Strategie, die darauf abzielt, den Sektor nachhaltig zu fördern. Die signifikanten Exportsteigerungen und die daraus resultierenden zusätzlichen Erlöse untermauern diese These und zeigen die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen.
Für weiterführende Informationen besuchen Sie bitte meinen letzten Beitrag [hier].
Quellen
und
コメント