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4.99 für 500 ml Markenolivenöl. Wer verdient daran wie viel?

Aktualisiert: 10. Apr. 2019




4.99 Euro für die Halbliterflasche eines Markenolivenöls. Wer daran wie viel verdient, zeigen die folgenden Grafiken.

Klar ist: Soll die Qualität der Olivenöle nachhaltig besser werden, müssen die Olivenbauern und die Kooperativen besser bezahlt werden.


Die Abfüllerindustrie behauptet, sie würde gerne einen höheren Preis für besseres Öl bezahlen, wenn da nur der Preisdruck des Lebensmitteleinzelhandels nicht wäre.


Dieser wiederum behauptet, die Kunden verlangten nach günstigem Olivenöl.


Was soll man glauben und vor allen Dingen wem soll man glauben? Klar ist, dass der Handel in Deutschland mit (teilweise qualitativ sehr schlechten) Markenölen richtig viel Geld verdient, während Abfüller wie Olivenbauern und Ölmühlen auf der Strecke bleiben. In Sachen Preisführerschaft beim Olivenöl setzen sowohl Discounter wie auch Vollsortimenter auf Eigenmarken - zu Ungunsten der Abfüllerindustrie. Hier gelten Literpreise von unter 5 Euro (750 ml für 3.59, in Glasflasche wohlverstanden). Die Olivenbauern kriegen trotz des direkteren Vertriebsweges selten mehr für ihre Oliven.


Wer kann das ändern? Der Handel, oder doch die Konsumenten? Klar ist: Der Handel steht aktuell kaum unter Zugzwang, etwas ändern zu müssen. Die Behörden prüfen - ähnlich wie in der Schweiz - Olivenöle nur ungenügend, weshalb das Geschäft mit minderwertigen Olivenölen in Deutschland immer noch ein recht sicheres ist.


Und die Konsumenten? Der Olivenölkonsum in Deutschland stagniert und droht, trotz immer tiefer werdender Preise gar rückläufig zu werden. Ein Grund dafür könnte die schlechte Olivenölqualität sein: Der damit benetzte Salat schmeckt einfach fürchterlich.


Rund 13 Euro mehr müsste ein durchschnittlicher deutscher Haushalt pro Jahr für besseres Olivenöl ausgeben (von unserem Berechnungsbeispiel ausgehend), damit die andalusischen Bauern unter einigermassen akzeptablen Bedingungen Oliven produzieren könnten. Das sollte doch machbar sein.


Zudem würde das Marktvolumen - primitiv gerechnet und ausgehend von unserem Beispiel - alleine in Deutschland um 500 Millionen Euro zunehmen. Das wäre nicht nur für die Olivenbauern, sondern auch für den Handel gut. Nur begreifen müsste das dieser nun.






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